Faschingsdienstag 2022, 2023, 2024 – 5 österreichische Bräuche

Fünfte Jahreszeit

Seit Jahrhunderten wird die sogenannte „fünfte Jahreszeit“ Jahr für Jahr eingeläutet und gefeiert. Ob zur Verehrung der Götter, zur Vertreibung böser Geister oder zum guten Start ins neue Jahr – bunte Umzüge, ausgelassene Feiern und kreative Maskeraden gehören einfach bei allen seit je her dazu.

Heutzutage ist der eigentliche Grundgedanke hinter dem Fasching, die sogenannten „fetten Tage“ vor Beginn der Fastenzeit zu feiern.

Die Fastenzeit dauert in der Regel zwei bis sechs Wochen, dient der Vorbereitung auf Ostern und geht mit dem Verzicht auf bestimmte Lebensmittel (zum Beispiel auf Süßigkeiten oder Fleisch) einher. Um es sich vorher richtig gut gehen zu lassen, feiert man in Österreich in der Faschingszeit noch einmal ausgiebig das „süße Leben“.

Heute verbindet man in Österreich diese Feiern vor allem mit Umzügen, Krapfen und Verkleidungen. Vom Engel bis zum Teufel, von der Disney-Figur bis zum Superhelden; der Kreativität sind beim Fasching keine Grenzen gesetzt.

Faschingsdienstag

Der Faschingsdienstag ist der letzte Tag zum Schlemmen als Vorbereitung auf die Opfer- und Fastenzeit, die am folgenden Tag mit dem Aschermittwoch beginnt. Die Feierlichkeiten gehen bis in die Nacht des Faschingsdienstags hinein, da die Menschen noch bis spätestens 24:00 Uhr Zeit haben, sich den Bauch vollzuschlagen, um Reserven für die anschließend beginnende Fastenzeit aufzubauen. Davon abgesehen ist der Faschingsdienstag auch von zahlreichen weitern Bräuchen geprägt, die wir hier in diesem Artikel heute im Folgenden vorstellen.

Die nächsten Faschingsdienstage:

Datum Jahr
Dienstag, 01. März 2022
Dienstag, 21.

Februar

2023
Dienstag, 13.

Februar

2024

1. Faschingskrapfen

Der Faschingsdienstag wird traditionell mit Faschingskrapfen gefeiert.

Ein echter Wiener Faschingskrapfen ist es nur, wenn er mit klebriger Marillenmarmelade gefüllt ist. Nach den strengen Krapfen-Standards muss die Marillenmarmelade mindestens 15 Prozent des gesamten Krapfens ausmachen, und in jedem Kilogramm Mehl, das zur Herstellung des Teigs verwendet wird, müssen mindestens sechs frische Eigelbe enthalten sein.

Serviert werden die Krapfen mit einer großzügigen Schicht aus feinem Puderzucker. Manchmal wird der Marmelade auch Rum beigemischt.

Traditionell werden Krapfen nur zwischen dem 31. Dezember und Aschermittwoch verkauft.

2. Flinslerlumzug

Am Faschingsdienstag ist der traditionelle Flinserlumzug immer wieder schön anzuschauen. Die Narren und Närrinnen ziehen mit paillettenbestickten Kostümen und Masken durch die Straßen. Die Kostüme bestehen aus Naturleinen und werden mit farbenfrohen Tuchflecken verziert und werden idR. in arbeitsintensiver Handarbeit angefertigt.

Manche halten sie für die schönsten Karnevalskostüme des Landes, und der Umzug erinnert an das bunte Treiben des Karnevals in Venedig. Die Kostüme werden durch eine aufwendig verzierte Gesichtsmaske und einen spitzen Hut aus Filz vervollständigt.

Außerdem gibt es jede Menge Süßigkeiten für alle kleinen und großen Besucher.

Der Flinserlumzug beginnt jährlich um 14:00 Uhr beim Lokal „Zur blauen Traube“ in Bad Aussee, zieht durch den Ort und endet schließlich auf dem Kurhausplatz.

3. Blochziehen

Das Blochziehen ist ein ganz besonderer Brauch, der sich besonders im Alpenraum großer Beliebtheit erfreut.

Das Wort „Bloch“ beschreibt einen langen Baumstamm, dessen Äste und Rinde entfernt wurden. Dieser soll an einen Pflug erinnern, der den Ackerboden für das Saatgut vorbereitet. Dieses Symbol soll dem anstehenden Frühling viel Fruchtbarkeit und eine üppige Ernte bescheren.

Früher wurde das Blochziehen nur in den Jahren bzw. nur in den Dörfern durchgeführt, in denen es während des ganzen Jahres keine Hochzeit gegeben hat und die unverheirateten Jungen und Mädchen mussten das Bloch durch den Ort ziehen.

Daher wird der Brauch manchmal als „Ausgleichsehe“ gedeutet. Mancherorts ist der Zusammenhang mit der Heirat nicht mehr gegeben, da sich der Brauch zu einem allgemeinen Faschingsumzug entwickelt hat, wie z.B. in Fiss in Tirol, wo der Block etwa jedes vierte Jahr gezogen wird. In den südlichen Teilen des Burgenlandes und der angrenzenden Oststeiermark sowie im Gail- und Lavanttal in Kärnten basiert der Brauch noch auf dem ursprünglichen Konzept.

4. Ebenseer Fetzenmarsch

Der Ebenseer Fetzenzug startet am Fetzenmontag und endet am Faschingsdienstag.

Prägend ist hier die Kombination aus Lumpen, aus denen die Kostüme bestehen und Holzlarven. Der Fetzentag wird genutzt um sich anonym über alles auslassen zu können, was im letzten Jahr für Ärger oder Frust gesorgt hat.

Beim Rathaus dann löst sich der Fetzenzug langsam auf und verteilt sich in sämtlichen Wirtshäusern der Stadt. Dieses Treiben dauert häufig bis in die Morgenstunden des Faschingsdienstags an. Gleichzeitig kommen am Faschingsdienstag dann die Ebenseer Kinder auf ihre Kosten; denn zur Belohnung für das laute Rufen des Ebenseer Fetzenmarschreims werden sie reichlich mit Nüssen, Orangen oder Süßigkeiten beschenkt.

5. Abschiedszeremonie

Am Faschingsdienstag um Mitternacht ist die Faschingszeit nun endgültig vorbei. Mit dem Fasching endet für viele auch eine unbeschwerte Zeit des Feierns, Spaßhabens, Schlemmens und Tanzens. Nachvollziehbar also, dass vielen der Abschied vom Fasching nicht besonders leicht fällt. Um diesen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, wird vielerorts eine Abschiedszeremonie für den Fasching organisiert. Symbolisiert wird der Fasching häufig durch eine verkleidete Strohpuppe, die im Rahmen einer parodierenden Zeremonie beerdigt wird.

Statt der Beerdigung entscheiden sich zahlreiche Regionen, Gemeinden und Städte dafür, den verkörperten Fasching zu erschießen, zu verbrennen oder gar zu köpfen. Es gibt sogar Gemeinden, wo der „Fasching“ auf einem Fluss ausgesetzt wird.

6. Faschingszeit

Die Faschingszeit zählt wohl zu den verrücktesten Zeiten des Jahres. Durch die ausgelassene Stimmung, die vielen Traditionen und die Anonymität, die ein gutes Kostüm mit sich bringt, eignet sich diese Zeit besonders um mal dem Alltag zu entfliehen und Dinge zu tun, die man normalerweise vielleicht nicht machen würde.

In diesem Artikel haben wir uns nur auf den Faschingsdienstag fokussiert. Dass die Faschingszeit in Österreich aber deutlich mehr zu bieten hat als den Faschingsdienstag, sollte jedem klar sein. Andere sehr interessante österreichische Faschings-Bräuche sind beispielsweise das Wampelerreiten in Axams, die Matschgerer-Umzüge, das Faschingsrennen und die Mullerläufe.

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